Ein Bericht von Verena Donislreiter & Lena Loidl.
Im Sommer 2013 verschlug es uns über die Mühldorfer Organisation „Bonfaremo“ für vier bzw. drei Monate an eine Grundschule nach Kenia. Richtig mit anpacken, genau das wollten wir. An der Schule „Kings‘ Academy“ halfen wir mit beim Bau neuer Klassenzimmer und verbrachten viel Zeit mit den Schülern.
Durch Zufall lernten wir während dieser Zeit im nächsten Dorf Loitokitok den kenianischen Priester Father Tito kennen. Wir erfuhren von seiner Organisation YISOG, die sich um gefährdete Kinder kümmert und auch benachteiligte Familien im Umland unterstützt. Father Titos Erzählungen über die Arbeit von YISOG beeindruckten uns schwer. Als wir ihn bei einem seiner Besuche im Massai-Land begleiteten und die schwierige Situation für viele der Menschen dort selbst sahen, waren wir zutiefst betroffen.
Ein Mädchen erzählte uns davon, wie sie mit 12 Jahren von Father Tito vor der Zwangsheirat gerettet wurde. Junge Witwen berichteten uns von ihrem Schicksal und wie sie ihren hungrigen Kindern am Abend vorgaukeln müssten, dass es bald etwas zu Essen gäbe – doch letzten Endes blieben ihnen nur Steine, die sie in den Kochtopf geben könnten.
Die Besuche haben einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen und unsere Erzählungen bei Familie und Freunden Zuhause offensichtlich genauso. Denn ohne unser Wissen kamen in unseren letzten Wochen in Kenia spontan Spenden zusammen: Insgesamt 3.200 Euro wurden von unseren Verwandten und Freunden so kurz vor Weihnachten gespendet. Überwältigt von der Spendenaktion konnten wir zahlreiche Familien mit dringend benötigten Lebensmitteln versorgen und so sichergehen, dass an Weihnachten die Kochtöpfe voll sein werden. Durch die hohe Spendensumme konnten außerdem Schulgebühren für Kinder bezahlt werden, die sonst nicht in die Schule gehen könnten.
Da wir vor Ort selbst gesehen haben, wie die Spenden ankommen und was diese Unterstützung bewirken kann, wollten wir uns auch in Zukunft für eine bessere Perspektive für die Kinder durch Schulbildung und ohne Hunger einsetzen. Im Mai 2014 kam es deshalb zur Vereinsgründung von „Ambatana e.V.“, um gemeinsam mit Father Tito und seiner Hilfsorganisation YISOG langfristig etwas zu bewegen.
Wie wir uns nun auf Vereinsbasis engagieren, erfahren Sie hier.