Unsere Teammitglieder Uta Ferber-Loidl und Robert Loidl erzählen in diesem anschaulichen Bericht von der Reise nach Kenia im Februar 2024.
Karibu sana
Zwei erfahrene Keniareisende und fünf „Neulinge“ machten sich am 09.02.2024 auf den Weg nach Loitoktok – Verena, Jonathan, Elfriede, Caro, Babsi, Uta und Robert.
Unser Wunsch war, um die Worte von Father Tito aufzugreifen: „Land und Leute mit allen Sinnen wahrzunehmen und Verständnis für diverse Lebenssituationen zu entwickeln.“ Wir würden viele soziale und kulturelle Unterschiede erleben.
Nach den Reisestationen München und Istanbul konnten wir schon am Flughafen Nairobi feststellen, dass wir in eine uns zum Teil noch fremde Welt eintauchen.
Nach einem herzlichen Empfang durch Father Tito, Leiter von YISOG, und James, zuständig bei YISOG für Kommunikation (und permanentes Entertainment), wurden wir von David, unserem Busfahrer, sicher durch das nächtliche Nairobi zum Hotel kutschiert.
Nach einer kurzen Ruhepause wartete das für uns erste kenianische Frühstück in überraschender Zusammensetzung aus Süßkartoffeln, sowie Kraut- und Wurzelgemüse.
Es folgte eine Stadtrundfahrt mit Father Tito durch Regierungsviertel, Wohlstandgegenden ebenso wie soziale Brennpunkte und vorbei am größten Slum Afrikas. Abschluss des Tages war der Besuch eines Giraffenparks.
Am nächsten Morgen besuchten wir zwei Schulen für Kinder mit Sehbehinderung, an denen drei der von uns geförderten Kinder ihre Schulausbildung absolvieren. Die Unterstützung dieser Kinder gewährleistet nicht nur deren Überleben, sondern ermöglicht ihnen Ansehen und Selbstwirksamkeit.
Im Anschluss daran ging es geradewegs weiter zu unserem Hauptreiseziel, dem Rescue-Center („Haus der Gemeinschaft“) nahe Loitokitok. Dort wurde uns ein überschwenglicher Empfang beschert mit Begrüßungsworten von YISOG und im Massailand traditionellen Tänzen und Gesängen, bei denen wir spontan mit eingebunden wurden.
„Karibu“- Willkommen, große Gastfreundschaft und Fürsorge, Freundlichkeit, Humor, Vertrauen und Offenheit begleiteten uns auf der gesamten Reise. Oft hörten wir den Satz: „Wir sind eine Familie und das ist unser gemeinsames Zuhause.“
Das Ambatana-Team durfte im Rescue Center wohnen und wurden gut mit kenianischem Essen versorgt. Die fürsorgliche Betreuung der Kinder durch YISOG wurde uns sofort deutlich. Die Kinder strahlten Lebensfreude und Stolz aus, da sie hier einen sicheren Lebensmittelpunkt haben. Interessant für uns waren die Fortschritte sowohl baulicher Art, als auch die umsichtige Bestellung der Felder.
Im Laufe des weiteren Aufenthalts besuchten wir einige umliegenden Schulen, an denen von uns unterstützte Kinder unterrichtet werden. Bei vielen Gesprächen mit Schulleitungen und Lehrkräften konnten wir deren Engagement erkennen. Aus ihren Berichten erfuhren wir, dass die Arbeit von YISOG und Ambatana den regelmäßigen Schulbesuch der Kinder garantiert und Bildungskarrieren ermöglicht. Die Kinder freuten sich über unsere Besuche und die gespendeten, von uns mitgebrachten Geschenke.
Wertvolle Eindrücke erhielten wir durch das Aufsuchen einiger Familien im Massailand. Hier wurde die Bandbreite der sozialen und wirtschaftlichen Nöte und damit die große Bedeutung des Rescue-Centers wieder sehr deutlich.
Wir kauften unsere Lebensmittel auf Märkten, die uns viel vom Leben im Kenia erzählten.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit YISOG wurde in vielen thematisch gut vorbereiteten Meetings zielorientiert fortgesetzt.
Wertvolles und freudiges Miteinander auf Augenhöhe bescherten uns gemeinsames Kochen, Fußballspiele und Tänze. Besondere Herausforderungen dabei waren: „Wie kocht man 6 Kilo Spaghetti auf einem Holzofen?“ und „wie wird das mit dem Pudding heute klappen?“ Zu unsere Überraschung wunderten sich die Kinder über unser Abendessen mit Süßkartoffeln genauso, wie wir uns am ersten Morgen über unser Frühstück mit Süßkartoffeln gewundert hatten. Kulturvergleiche gehen halt manchmal auch durch den Magen.
Ein Tag im Amboseli-Nationalpark zeigte uns abschließend einen Teil von Kenias Tier- und Pflanzenwelt.
Die Erfahrungen dieser Reise haben uns nachhaltig beeindruckt und motivieren uns, auf über das 10-jährige Bestehen hinaus die Vereinsarbeit von Ambatana fortzuführen.