Verena Donislreiter (1. Vorsitzende) und Jonathan Scherr (Finanzcontrolling) besuchten Ende November 2021 unsere Partnerorganisation YISOG im Süden Kenias. Lange war kein Besuch möglich aufgrund der Covid-19 Pandemie; zum Zeitpunkt des Aufenthalts in Kenia waren die offiziellen Covid-19 Fallzahlen verhältnismäßig gering (was u.a. wohl darauf zurückzuführen ist, dass dort gerade die heißen Monate beginnen) und daher war ein realistisches Fenster für eine Reise unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen gegeben. Fallzahlen der neuen Covid-Variante Omikron waren zu dem Zeitpunkt in Kenia noch nicht bekannt.
Bei dem lang erhofften Besuch standen Besprechungen zum Haus der Gemeinschaft im Mittelpunkt. Das Haus ist eine erste Anlaufstelle und neues Zuhause für Kinder, die von Zwangsheirat und Beschneidung bedroht sind. Ermöglicht wurde der Hausbau durch Spenden der Futura Stiftung aus Hamburg und Privatspenden, u.a. durch Johannes Haider aus Kraiburg. Verena und Jonathan berichten: „Bei unserem letzten Besuch war hier noch eine Baustelle; nun leben Kinder im Haus und das Personal kümmert sich liebevoll um sie. Wir sind sehr beeindruckt!“ Im Haus der Gemeinschaft sind derzeit bereits 18 Kinder aufgenommen.
„Wir freuen uns zu sehen, dass die meisten Arbeiten abgeschlossen sind und die Räume nun mit Leben gefüllt sind durch die Kinder.“ erzählen die beiden. Die abschließenden Arbeiten, unter anderem in der Küche und im Schlafbereich der Jungs, werden schrittweise fertiggestellt werden. Insgesamt sollen dann bis zu 45 Kinder in dem Haus Platz finden. «Wir konnten die Zeit vor Ort intensiv nutzen und vor allem die Themen um das Haus der Gemeinschaft vorantreiben, darunter den laufenden Betrieb, Personalplanungen und die mittel- und langfristige Finanzierung.»
Für die Finanzierung des laufenden Betriebs des Hauses haben wir nun auf ein neues Patenschaftssystem umgestellt, das ebenfalls beim Besuch vor Ort mit den Partnern besprochen wurde. Künftig bietet Ambatana Themenpatenschaften anstatt Einzelpatenschaften. Pat*in bei Ambatana widmen sich künftig nicht einem einzelnen Menschen, sondern einem ganzen Thema: Bildung oder dem Haus der Gemeinschaft.
Außerdem wartet das Team vor Ort mit Obst- und Gemüseanbau auf für bestmögliche Selbstversorgung: Am Grundstück des Hauses der Gemeinschaft sind sechs Felder angelegt und es werden dort unter anderem Mais, Zuckerrohr, Tomaten und Kartoffeln angebaut. Bewässert werden die Felder über den hauseigenen solarbetriebenen Brunnen. Bei dem Besuch besichtigten Verena und Jonathan das Tröpfchenbewässerungssystem und die Felder, die ihnen stolz von YISOG gezeigt werden – und freuen sich auf die baldige Ernte!
Dank Spendengelder konnte Ambatana einen Brunnen am Grundstück des Hauses bohren lassen und eine Solarpumpe installieren. Das Wasser versorgt nun nicht nur die Kinder am Haus und den Obst- und Gemüseanbau, sondern wird auch geteilt mit der umliegenden Nachbarschaft. Leute können direkt Wasser am Brunnen holen und das Nachbardorf hat sich selbst organisiert, um eine Wasserleitung zu ihnen zu legen. Dort erhalten nun mehr als 20 Familien sauberes Wasser! Zuvor mussten die Familien mühsam das Wasser an einer kleinen Quelle 15 Minuten Fußweg entfernt holen. Verena und Jonathan haben die Familien besucht und freuen sich mit ihnen über diese bedeutende Verbesserung durch den direkten Zugang zu sauberem Wasser!
Darüber hinaus werden Setzlinge gezüchtet und verkauft. Mit viel Liebe zur Natur züchtet das YISOG Team Pflanzensetzlinge, um die Aufforstung in der Region voranzutreiben und gleichzeitig eine Einkommensquelle für den Betrieb des Hauses der Gemeinschaft zu schaffen. «Wir finden das einen super Ansatz mit einem Gewinn für alle!» beschreibt Verena die Initiative der Partner YISOG.
Der Leiter von YISOG, Father Tito, erzählt: „Wir haben YISOG gegründet und den Aufbau des Hauses der Gemeinschaft als Ziel, um einen sicheren, fürsorglichen Ort für Kinder zu bieten, die gefährdet oder betroffen sind von früher Zwangsheirat und Beschneidung. Wir wollen den Kindern dabei helfen, sicher und in sich gestärkt zu aufzuwachsen und sich bestmöglich zu entwickeln.“ Father Tito wurde selbst in seiner Jugend durch ein Patenschaftsprogramm unterstützt und möchte nun die Unterstützung zurückgeben, die er damals selbst erfahren hat. „Natürlich hoffen wir, dass die Kinder die wir jetzt fördern, später auch mal zu Ankern der Hoffnung für andere Kinder werden.“
Ambatana sagt DANKE an alle Unterstützer, die den Bau des Hauses der Gemeinschaft ermöglicht haben! Für die letzten Arbeiten freuen wir uns über Spenden: www.ambatana.de/spenden.